26.1.2017 - Projektmanagement – Klassifizierung von Projektleitern aus Sicht eines IT-Beraters

Aus der langjährigen Erfahrung habe ich schon mit vielen Projektleitern zu tun gehabt. Ob Teilprojektleiter, Projektleiter oder in der agilen Wert der Produkt-Owner. Egal, wie sie gerade mal heißen, alle lassen sich in die ein oder andere Schublade einteilen.

Und wie ihr euch schon vorstellen könnt, werde ich jetzt versuchen die verschiedenen Typen zu klassifizieren

 

Der Undurchsichtige

 

Der undurchsichtigste Typus des Projektleiters ist der, der keiner ist, aber glaubt er wäre einer. Typischerweise sind dies Menschen, die „nur“ aufgrund ihrer Position im Unternehmen der Meinung sind, auch Projekte leiten zu können. Ohne echte Ahnung und Erfahrung, quasi der vordefinierte Wahnsinn zum Aufbacken, wenn und wann auch immer man ihn braucht. Er schlummert typischerweise Monate und teilweise Jahre, ohne Ahnung von „Zeit und Raum“ zu haben, in Managementpositionen, doch dann, plötzlich ist er dann da, wo man ihn nicht wollte: nämlich in deinem Projekt.

Er weiß von Projekten und dem Thema –typischerweise- nix! Er hat aber seine Berater und Vertrauten (u.a. aus der Not heraus); quasi seinen Stabsstab wie ein Präsident. Er lässt aber glücklicherweise sehr viel passieren und die Leute auch machen.

Für den Berater möglicherweise ein Glücksfall, wenn er damit umgehen kann, bzw. das Vertrauen des Projektleiters genießt. Der Undurchsichtige zeichnet sich typischerweise durch eng geplante Projekt-Sub-Pläne aus, denn allzu viel Vertrauen gibt’s dann doch nicht, aber er ist i.a. angenehm und steuerbar.

 

Der Hohlpfosten/ Der Vollversager/ Der Planlose

 

Die leider am häufigsten vorkommende Sub-Spezies unter den Projektleitern. Er weiß nicht was er tut, und er weiß nicht was er tun soll. Das ist kritisch für Projekterfolg und Berater. Er ist zudem im allgemeinen nur darauf bedacht, Erfolge nach oben zu melden.

Hinterlässt meistens nichts außer einen Loch im Budget-Topf. Oftmals ist er nicht in der Lage seine Schuhe ohne Mutti zu binden. Aber das ist ja auch nicht so schlimm, denn er wohnt ja oben bei Mutti. Wirkt aus Hilfslosigkeit oftmals unehrlich, aber das ist er ja auch, denn er ist Experte im Fremd-Federn-Schmücken und im Kommunizieren von Erfolgen anderer. Gerne wird in Gesprächen nach oben aus dem Thomas (der eigentlich das Problemchen gelöst hat), gerne mal ein wir oder sogar ein „ich“.

Schade, dass diese Typen immer wieder eingekauft und rumgereicht werden. Glücklicherweise kämpft die Zeit (und der ein oder andere verantwortungsvolle Berater) gegen diese Vampire.

 

Und es gibt sie wirklich: die Projektleiter

 

Ehrliche, menschlich integere und voll strukturierte Menschen. Oftmals IT-fremd was die Ausbildung/Studium angeht, dafür oftmals mit Dr.-Titeln geschmückt. Es sind Menschen, die Zusammenhänge begreifen können, diese darstellen können und sogar auch motivieren. Keiner zielführenden Diskussion abgeneigt, wenngleich der Blick auf das Wesentliche sehr geschärft ist. Haben typischerweise ihre Projektlieblinge (aber mein Gott, solange Du einer von denen bist, ist die Welt doch schön) und sorgen für den Projekterfolg. Diese Spezies mag ich am liebsten, aber da sind die Geschmäcker unterschiedlich

Abschließen möchte ich an dieser Stelle mit dem Schlusssatz den Beitrag beenden, dass ein Projektleiter auch genauso wenig ein Projekt leitet wie der Zitronenfalter Zitronen faltet.
 

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